Seit ich vor über zwanzig Jahren ziemlich unvorbereitet nach Italien umgezogen bin, einfach weil ich eine grundsätzliche Veränderung wollte, habe ich nicht nur bei mir selbst, sondern auch am Beispiel vieler anderer „Auswanderer“ die kleinen und großen Stolpersteine beim Übergang in eine neue Phase der Persönlichkeitsentwicklung erlebt und mich intensiv damit auseinander gesetzt.

Ich habe am eigenen Leib teilweise schmerzhaft erfahren, worauf es ankommt, damit eine fundamentale Veränderung stimmig sein - oder werden kann.

Und was passiert, wenn man nicht genau hinschaut.

Ich habe erlebt, dass manche an ihrem Traum gescheitert sind. Aber auch, dass Menschen sogar im hohen Alter nochmal Neues erfolgreich gewagt haben.

Scheitern, Frustration, Blockaden, Verunsicherung, das Gefühl festzustecken, diffuse oder konkrete Unzufriedenheit - das alles hat nur zum Teil mit äußeren Voraussetzungen oder organisatorischen und strukturellen Bedingungen zu tun. Äußere Bedingungen haben sicher einen wichtigen Einfluss. Aber meist vergisst man den wesentlichen Anteil, der oft über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, und das ist ein rein persönlicher:

Habe ich wirklich genügend Klarheit über meine Motivationen und meine Bedürfnisse?

Weiß ich wirklich, warum ich genau das will und tue, was ich will und tue?

Bin ich ehrlich zu mir selbst?

Und wo sind meine blinden Flecken?

Wenn ich irgendwo meine Zelte neu aufschlage, sei es beruflich oder privat, wenn ich mir in dem einen oder anderen Lebensbereich neue Kontexte suche, was kann ich tun um sicher zu sein, dass ich nicht wieder über kurz oder lang an den gleichen oder ähnlichen Problemen hängen bleibe, die ich doch hinter mir lassen wollte?

Mich selbst nehme ich eben immer mit, egal wohin es geht…